Die Intense Pulsed Light (IPL)-Technologie hat sich in den letzten Jahren als effektive, nicht-invasive Methode zur langfristigen Haarreduzierung etabliert. Besonders beliebt ist sie im privaten Bereich, da moderne Geräte eine sichere Anwendung zu Hause ermöglichen. Doch nicht jede Körperregion eignet sich gleichermaßen gut für die IPL-Haarentfernung. In diesem Beitrag beleuchten wir die am besten geeigneten Körperzonen sowie jene, bei denen Vorsicht geboten ist oder ganz auf eine Behandlung verzichtet werden sollte.
Wie funktioniert IPL-Haarentfernung?
Bei der IPL-Technologie handelt es sich um breitbandiges Licht, das in die Haut eindringt und dort gezielt das Melanin (den Farbstoff) in den Haarfollikeln erhitzt. Durch die erzeugte Hitze werden die Haarwurzeln geschädigt, was das Haarwachstum nachhaltig reduziert. Besonders effektiv ist IPL bei Menschen mit heller Haut und dunklem Haar, da hier der Kontrast zwischen Haut und Haar am größten ist.
Geeignete Körperbereiche für die IPL-Haarentfernung
1. Beine
Die Beine sind einer der beliebtesten und am einfachsten zu behandelnden Bereiche. Die Hautfläche ist groß und meist relativ eben, das Haarwachstum ist hier oft kräftig genug für eine effektive IPL-Wirkung.
Vorteile:
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Große Fläche ermöglicht effiziente Behandlungen
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Gute Ergebnisse bereits nach wenigen Sitzungen
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Weniger Rasur oder Wachs notwendig
Hinweise:
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Haut vorher rasieren für optimale Lichtabsorption
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Bei dunklem Haar ist die Wirkung besonders gut
2. Achseln
Auch die Achseln sprechen sehr gut auf IPL an. Das Haar ist hier in der Regel dick und pigmentiert, was für die Lichtaufnahme optimal ist.
Vorteile:
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Schnelle Behandlung (wenige Minuten)
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Reduktion von Hautreizungen und eingewachsenen Haaren
Hinweise:
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Keine Deodorants vor oder direkt nach der Behandlung verwenden
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Haut vor der Anwendung gründlich reinigen und trocknen
3. Bikinizone (nicht intim!)
Die Bikinizone ist gut behandelbar, da auch hier meist dunkleres Haar wächst. Der Bereich ist jedoch empfindlich und erfordert eine vorsichtige Anwendung.
Vorteile:
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Langfristig glatte Haut
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Weniger Irritationen im Vergleich zur Rasur oder Wachs
Hinweise:
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Niemals IPL im inneren Intimbereich anwenden (siehe unten)
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Geringere Lichtintensität wählen und vorsichtig testen
4. Arme
Die IPL-Anwendung an den Armen ist zwar weniger verbreitet, aber möglich. Feines, aber dunkleres Haar lässt sich gut behandeln.
Vorteile:
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Fühlt sich langfristig glatter an
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Besonders bei stärkerem Haarwuchs sichtbar effektiv
Hinweise:
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Auf gleichmäßige Flächen achten
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Je nach Haartyp und Hautton passende Intensität wählen
5. Gesicht (unterhalb der Wangenknochen)
Oberlippe, Kinn und Kieferlinie können mit geeigneten IPL-Geräten behandelt werden. Dabei ist besondere Vorsicht geboten, insbesondere wegen der Nähe zu den Augen.
Vorteile:
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Effektiv bei hormonell bedingtem Haarwuchs
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Langfristige Hautglätte
Hinweise:
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Nur Geräte verwenden, die für das Gesicht zertifiziert sind
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Schutzbrille tragen und niemals in Augennähe anwenden
Körperbereiche, die vermieden werden sollten
1. Augenpartie
Die Augenregion (inkl. Augenlider und Augenbrauen) ist für IPL absolut ungeeignet. Das Licht kann die Netzhaut schädigen und sogar zur Erblindung führen.
Warum vermeiden:
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Hohe Verletzungsgefahr
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Unkontrollierbare Lichtstreuung
2. Intimbereich (innere Schamlippen, Anus)
Diese Areale sind sehr empfindlich und pigmentreich, was das Risiko für Verbrennungen erhöht. Die meisten Hersteller raten klar von einer IPL-Anwendung ab.
Warum vermeiden:
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Haut zu dünn und sensibel
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Höheres Risiko für Nebenwirkungen
3. Tätowierte Haut, Muttermale, Pigmentflecken
Tattoos und dunkle Hautveränderungen absorbieren das Licht besonders stark und können überhitzen.
Warum vermeiden:
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Gefahr von Verbrennungen und Narbenbildung
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Pigmentveränderungen möglich
4. Schleimhäute (z. B. Nasen- und Ohreninnenraum)
Diese Bereiche sind nicht für IPL geeignet. Schleimhäute können das Licht nicht richtig absorbieren und reagieren empfindlich auf Hitze.
Warum vermeiden:
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Anatomisch ungeeignet
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Hohe Verletzungsgefahr
5. Kopfhaut
Die Kopfhaut ist uneben, schwer zugänglich und hat oft dünnere Haut. Zudem ist Haar auf dem Kopf meist nicht unerwünscht.
Warum vermeiden:
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Technisch schwer behandelbar
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Geringer praktischer Nutzen
Zusammenfassung: Wo IPL sinnvoll ist und wo nicht
Körperregion | Geeignet für IPL? | Hinweise |
---|---|---|
Beine | Ja | Sehr effektiv bei dunklem Haar |
Achseln | Ja | Schnell & effektiv |
Bikinizone (außen) | Ja | Vorsicht bei empfindlicher Haut |
Arme | Ja | Besonders bei stärkerem Haar sinnvoll |
Gesicht (untere Partie) | Ja | Nur mit zertifizierten Geräten |
Augenpartie | Nein | Sehr hohes Risiko für Augenschäden |
Intimbereich (intern) | Nein | Verbrennungs- und Reizungsgefahr |
Tätowierte Haut/Muttermale | Nein | Gefahr von Überhitzung |
Schleimhäute | Nein | Anatomisch nicht geeignet |
Kopfhaut | Nein | Kaum Nutzen, schwer zu behandeln |
Die IPL-Haarentfernung bietet eine komfortable und wirksame Möglichkeit, unerwünschte Körperbehaarung dauerhaft zu reduzieren. Für optimale Ergebnisse ist es entscheidend, die geeigneten Körperregionen korrekt auszuwählen und problematische Bereiche konsequent zu vermeiden. Wer die Technologie verantwortungsvoll einsetzt und sich an Herstellerhinweise hält, kann von glatter Haut und einer deutlich reduzierten Haarwuchsrate profitieren.
Quellen:
Gold, M.H., Foster, A., & Biron, J.A. (2010).
Low-Energy Intense Pulsed Light for Hair Removal at Home.
Cohen, M., Austin, E., Masub, N., Kurtti, A., George, C., & Jagdeo, J. (2021).
Home-based devices in dermatology: a systematic review of safety and efficacy.
Alster, T.S., & Tanzi, E.L. (2009).
Effect of a novel low-energy pulsed-light device for home-use hair removal.