Die Intense Pulsed Light (IPL)-Technologie erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der häuslichen Haarentfernung. Sie gilt als praktische und kosteneffiziente Alternative zu professionellen Behandlungen im Studio oder in der Praxis. Moderne Heimgeräte versprechen langfristige Ergebnisse – allerdings nur, wenn sie korrekt angewendet werden.
Dieser Beitrag beleuchtet aus dermatologischer Sicht die fünf häufigsten Anwendungsfehler bei IPL-Geräten für zu Hause und zeigt, wie man sie vermeidet, um Hautschäden zu verhindern und optimale Ergebnisse zu erzielen.
1. Fehler: Unzureichende Hautvorbereitung
Eine der häufigsten Ursachen für unzureichende Ergebnisse oder Nebenwirkungen ist mangelhafte Vorbereitung der Haut. Vor jeder IPL-Behandlung gilt:
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Rasieren – nicht epilieren oder wachsen: Das Haar muss kurz über der Haut enden, da die Lichtenergie über das Melanin im Haarfollikel absorbiert wird. Entfernt man das Haar mit der Wurzel, fehlt dem Licht sein Ziel.
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Haut reinigen: Rückstände von Cremes, Deodorants oder Make-up können die Lichtabgabe stören und Reizungen verursachen.
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Keine Peelings oder Wirkstoffkosmetik (Retinoide, AHA/BHA) in den Tagen vor der Behandlung anwenden, da diese die Haut lichtempfindlicher machen.
2. Fehler: Falsche Intensitätseinstellungen
Viele Nutzer:innen wählen entweder eine zu niedrige oder zu hohe Intensität, was zu ineffektiven Behandlungen oder Hautschäden führen kann.
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Beginnen Sie mit einer niedrigen Stufe und tasten Sie sich heran.
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Nutzen Sie Geräte mit automatischer Hauttyperkennung oder orientieren Sie sich an der beiliegenden Hauttontabelle.
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Nie höhere Stufen wählen, um „schneller“ Ergebnisse zu erzielen – das erhöht lediglich das Risiko von Verbrennungen oder Pigmentstörungen.
Tipp: Leichte Wärme während der Anwendung ist normal – starkes Brennen oder Schmerz ist ein Warnsignal.
3. Fehler: Missachtung von Sonnenexposition
Sonneneinstrahlung ist einer der wichtigsten Risikofaktoren in Verbindung mit IPL:
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Zwei Wochen vor und nach der Behandlung sollte direkte UV-Strahlung gemieden werden.
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Kein IPL auf gebräunter, verbrannter oder kürzlich sonnenexponierter Haut anwenden, da dies zu Hyperpigmentierungen oder sogar Verbrennungen führen kann.
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Verwenden Sie Sonnenschutz mit LSF 50+, besonders bei Körperzonen, die regelmäßig UV-Strahlung ausgesetzt sind (z. B. Gesicht, Arme).
4. Fehler: Unregelmäßige Anwendungsintervalle
IPL wirkt nicht sofort dauerhaft, sondern erfordert wiederholte Anwendungen, da nur Haare in der Anagenphase (Wachstumsphase) wirksam behandelt werden können.
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Typischer Behandlungsplan: alle 2 Wochen für die ersten 3 Monate, anschließend monatlich zur Erhaltung.
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Zu lange Pausen zwischen den Sitzungen führen dazu, dass neu gewachsene Haare nicht erfasst werden.
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Behandlungsprotokoll führen: Notieren Sie Datum, Intensität und behandelte Areale – das verbessert Planung und Ergebnisbewertung.
5. Fehler: Vernachlässigung der Nachbehandlung
Die Haut benötigt nach der IPL-Behandlung Ruhe und Schutz, um optimal zu regenerieren:
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Beruhigende Pflegeprodukte wie Aloe Vera, Panthenol oder Thermalwasserspray anwenden.
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Hitzequellen meiden: Kein heißes Duschen, keine Sauna, kein Sport für 24–48 Stunden.
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Keine reizenden Kosmetika (Peelings, Alkoholhaltiges, Retinol) für mehrere Tage auftragen.
Wer diese Punkte beachtet, schützt nicht nur die Haut, sondern verlängert auch die Wirksamkeit der Behandlung.
Die IPL-Haarentfernung zu Hause ist effektiv und sicher – wenn sie korrekt angewendet wird. Wer diese fünf häufigen Fehler vermeidet, kann sichtbare, langfristige Ergebnisse erzielen, das Risiko von Nebenwirkungen minimieren und die Hautgesundheit erhalten.
Wer sich unsicher über Hauttyp, Haarstruktur oder Intensitätseinstellung ist, sollte sich vorab dermatologisch beraten lassen.
Quellen
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Women’s Health: How to Use a Laser Hair Removal Device at Home: Expert Tips.
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Konmison: IPL Hair Removal Device – How to Use Tips and Aftercare.